Zum Inhalt springen
  • Nachwuchsgewinnung & Fachkräftesicherung
  • Presse & Medien

Arbeitsmarkt im Oktober: Bundesregierung behindert Integration in den Arbeitsmarkt

Die Transformation der deutschen Industrie ist in vollem Gange. Doch nicht nur die weiterhin schwache Konjunktur und die unsichere geopolitische Lage belasten zahlreiche Unternehmen und zunehmend auch den Arbeitsmarkt.

„Der Plan von Bundesarbeitsminister Heil, die Förderung der beruflichen Weiterbildung für Menschen im Bürgergeldbezug von den Jobcentern in die Arbeitsagenturen zu verlagern, ist widersprüchlich und für die Arbeitsmarktintegration schädlich – zumal Mittelkürzungen in Millionenhöhe für die Jobcenter noch hinzukommen. So wird die Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt“, sagt Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD.

Laut einer Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) wird die Beschäftigung im kommenden Jahr nur minimale Zuwächse verzeichnen. Stattdessen wird vor allem die Langzeitarbeitslosigkeit ansteigen: Im Vergleich zu 2023 werden die Zahlen in Hamburg um 6,0 Prozent, in Schleswig Holstein um 5,6 Prozent, in Niedersachsen um 4,7 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern um 3,2 Prozent und in Bremen um 1,7 Prozent zulegen.

„Weiterbildung und Qualifizierung sowie das Heranführen an den Arbeitsmarkt werden vor diesem Hintergrund immer wichtiger werden“, sagt Fickinger. Dass genau an diesen Stellen in den kommenden Jahren gespart werden solle, sei unverantwortlich, so der Arbeitgebervertreter. Erstens verhindere die geplante Aufgabenverlagerung der Weiterbildungsförderung zu den Arbeitsagenturen eine ganzheitliche Betreuung der arbeitsmarktferneren Kundschaft im Bürgergeldbezug. Das gefährde eine reibungslose Qualifizierung. Zweitens werde durch die Mittelkürzung der vor kurzem angekündigte Integrationsturbo für anerkannte Geflüchtete konterkariert. Für diese hatte Bundesarbeitsminister Heil jedoch eine enge Begleitung durch die Jobcenter versprochen. „Das eine zu sagen und das andere zu tun, ist keine wirksame Politik“, so Fickinger. „Aus der Arbeitskräftekrise kommen wir nur heraus, wenn wir jeden Hebel bedienen – durch die Beschneidung der Jobcenter wird weder die nachhaltige Integration langjähriger Arbeitsloser gelingen noch der schnelle Einstieg erwerbsfähig geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt.“