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Bürokratie lähmt: NORDMETALL fordert drastische Verbesserungen für den Arbeitsmarkt
Die Arbeitgeber der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie widersprechen der aktuellen Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit, dass der Arbeitsmarkt stabil sei.
„Niedrige Arbeitslosenzahlen und tausende offene Stellen in der Metall- und Elektroindustrie (rund 3.300 in Schleswig-Holstein, 1.425 in Hamburg, 1.400 in Bremen, 9.200 in Niedersachsen und 2.500 in Mecklenburg-Vorpommern) sind keine Zeichen für einen robusten Arbeitsmarkt trotz schwacher Konjunktur“, erklärt Dr. Nico Fíckínger, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD: „So erfreulich der Abbau von Arbeitslosigkeit auch ist: In Zeiten des Fachkräftemangels ist nicht die Arbeitslosenzahl, sondern die Zahl der unbesetzten Stellen der richtige Indikator. Unsere Unternehmen suchen händeringend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, finden aber immer weniger geeignete Bewerber. Insofern bleibt die Gesamtsituation weiterhin besorgniserregend.“ Bei Mechatronikberufen dauere es mehr als 100 Tage, bis eine ausgeschriebene Stelle besetzt werden könne, in der Metallbranche teilweise mehr als 200 Tage, so der Arbeitgebervertreter.
Die überbordende staatliche Bürokratie koste die Arbeitgeber in Deutschland 66,5 Milliarden Euro pro Jahr. „Dieses Geld benötigen die Unternehmen dringend für Zukunftsinvestitionen sowie zur Rekrutierung und Qualifizierung ihrer Beschäftigten.“ Daher fordern die Arbeitgeberverbände, Bürokratie konsequent abzubauen, Behördenvorgänge möglichst komplett zu digitalisieren und viel effizienter zu gestalten. „In anderen Ländern können Sie innerhalb weniger Tage alle Behördenvorgänge online erledigen, wenn Sie jemand anstellen wollen, selbst wenn die Person aus dem Ausland kommt. In der deutschen Bürokratierepublik können wir von dieser Geschwindigkeit bisher nur träumen.“