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Forderungsübergabe Tarifrunde 2022: „Acht Prozent sind eindeutig zu viel“
Die IG Metall Küste hat heute vor dem Hamburger Haus der Wirtschaft ihre Lohnforderung für die Tarifrunde 2022 übergeben.
„Acht Prozent sind eindeutig zu viel“, kommentierte Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer von NORDMETALL. „Der erhoffte Aufschwung fällt aus. In dieser besonderen Situation vertragen die Unternehmen keine weiteren hohen Belastungen. Wir brauchen jetzt Verlässlichkeit, Planbarkeit und das Signal, dass es sich lohnt, durchzuhalten“, sagt der Arbeitgebervertreter in Richtung der IG Metall Küste. Die Unternehmen der M+E-Industrie stünden derzeit vor nie dagewesenen Herausforderungen: Der russische Überfall auf die Ukraine, drohende Energieknappheit, Lockdown in China, Rohstoffmangel, rasante Preisanstiege, fehlende Fachkräfte – die Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung seien aktuell größer denn je. Hinzu kämen die Investitionen in den Strukturwandel, die verdient werden müssten.
„Wir sind es zwar gewohnt, auf neue Herausforderungen schnell zu reagieren. Aber noch nie haben sich die Risiken so konzentriert wie derzeit, nie war die Ungewissheit so groß“, so der Arbeitgebervertreter. Auch sei die wirtschaftliche Lage der rund 250 NORDMETALL-Mitgliedsfirmen mit ihren fast 130.000 Beschäftigten aktuell unterschiedlicher denn je. „Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau von 2018 ist derzeit unmöglich“, so Fickinger weiter.
Viele Unternehmen hätten in der Corona-Krise und trotz der Lieferengpässe ihre finanziellen Reserven dafür verwendet, Beschäftigung zu halten, obwohl weniger produziert werden konnte. Das habe Substanz gekostet. Umso wichtiger sei jetzt, Geld zu verdienen, um die Investitionen für den Strukturwandel zu stemmen. „Und dies möglichst am Standort Deutschland, der im harten internationalen Wettbewerb um Zukunftsinvestitionen steht“, sagt der Arbeitgebervertreter. „Wir müssen zunächst wieder Wachstum schaffen. In dieser Lage kommt den Tarifparteien eine besondere Verantwortung zu. Wir wollen den Flächentarif stärken. Dazu muss er von Beschäftigten und Unternehmen als Vorteil gesehen werden. Wenn Unternehmen und Beschäftigte an einem Strang ziehen, können wir diese Herausforderungen gemeinsam meistern. Deshalb gilt auch in der M+E-Tarifrunde 2022: Zusammen nach vorn muss das Motto sein.“