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Gemeinsamer Appell von Bundespräsident Dr. Steinmeier, BDA und DGB zu mobilem Arbeiten und Homeoffice
BDA-Präsident Dr. Rainer Dulger hat am 15.1. zusammen mit Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier und dem Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes Reiner Hoffmann eine gemeinsame Erklärung zum mobilen Arbeiten und Homeoffice abgegeben.
BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter erklärt dazu: "Diese Erklärung erscheint in Zeiten steigender Infektionszahlen und Befürchtungen einer höheren Ansteckungsrate durch eine neue Corona-Variante. Im Interesse unserer Mitgliedsunternehmen – insbesondere in Anbetracht eines möglichen Lockdowns auch in der Wirtschaft – sollten wir die Betriebe bestärken, dort, wo es möglich und sinnvoll ist, auch vermehrt mobiles Arbeiten anzubieten. Viele Unternehmen machen das bereits sehr umfänglich.Der Appell richtet sich auch an die Beschäftigten, von einem Angebot Gebrauch zu machen."
Die Erklärung im Wortlaut:
Die Corona-Krise hat unser Land und jeden einzelnen von uns in den zurückliegenden Monaten vor große Herausforderungen gestellt. Dennoch haben wir gemeinsam nicht nur im Kampf gegen das Virus viel erreichen können. Hunderttausende Arbeitsplätze konnten durch Kurzarbeiterregelungen erhalten werden. Zahlreiche Unternehmen haben notwendige staatliche Unterstützung erhalten.
Die aktuelle Zahl der Infektionen und insbesondere die neue Variante des Coronavirus erfordern von uns weitere Anstrengungen. Wir müssen gemeinsam im Rahmen unserer Möglichkeiten alles tun, um weitere Infektionen zu vermeiden, um damit die Gesundheit und das Leben vieler zu schützen. Das gilt nicht nur für das Privatleben, sondern auch für das Arbeitsleben.
Arbeitgeber, Beschäftigte, Betriebs- und Personalräte sind bislang sehr verantwortungsvoll mit der schwierigen Situation umgegangen. Die Umsetzung von Pandemieplänen, Hygienekonzepten und der zwischen den Sozialpartnern, der Bundesregierung sowie Bundesländern und den Unfallversicherungsträgern vereinbarten SARSCoV-2 Arbeitsschutzregeln haben dazu geführt, dass der Arbeitsplatz im Vergleich ein sicherer Ort ist.
Dennoch müssen wir jetzt die Kontakte weiter einschränken und die Mobilität verringern. Arbeiten im Homeoffice trägt dazu bei. Homeoffice ist nicht für jeden Beruf oder jede Tätigkeit geeignet. Produktion, Fertigung, Pflege und die Versorgung mit wichtigen Gütern erfordern zum Beispiel Präsenz. Oft sprechen auch betriebliche Abläufe dagegen. Wo es möglich ist, bieten Unternehmen ihren Beschäftigten heute bereits weitgehend Homeoffice an. Es kann jedoch noch mehr getan werden – wobei hier Arbeitgeber, Beschäftigte und Betriebsräte gemeinsam in der Pflicht stehen, diese Möglichkeit verantwortungsvoll zu nutzen.
Wir appellieren an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Personalverantwortliche sowie Führungskräfte – wo immer dies möglich ist –, ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in dieser Situation Homeoffice anzubieten. Gleichzeitig appellieren wir an die Beschäftigten, diese Angebote soweit sinnvoll und möglich anzunehmen und von zu Hause zu arbeiten.
Wir wissen, dass Homeoffice für viele Unternehmen eine finanzielle, organisatorische und auch datensicherheitstechnische Belastung darstellt. Für Beschäftigte kann Homeoffice eine soziale und emotionale Belastung darstellen. Homeoffice in diesem Ausmaß ist eine Ausnahme, die die aktuelle Pandemie erfordert. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit einer gemeinsamen Anstrengung und den angelaufenen Impfungen diese Herausforderungen bewältigen können.