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"Duales Studium: Umsetzungsmodelle und Entwicklungsbedarfe" - Zwischenbericht zur BMBF-Studie
Nunmehr wurde der Zwischenbericht zur wissenschaftlichen Studie „Duales Studium: Umsetzungsmodelle und Entwicklungsbedarfe“ als Bundestags-Drucksache veröffentlicht.
Im Rahmen der Studie, mit der das BMBF das Centrum für Hochschulentwicklung CHE und das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) beauftragt hat, werden dual Studierende, Hochschulstudiengangsleitungen, Unternehmen und Verbände befragt.
Die Hinweise zur Unternehmensbefragung haben wir Ihnen weitergeleitet. Auch wir als Ihr Arbeitgeberverband wurden bereits im Rahmen einer Forschungsbefragung interviewt und auch um Einordnung einiger Zwischenergebnisse gebeten.
Die Zwischenergebnisse (8 Seiten) sind unter diesem Link abrufbar.
Zum Hintergrund:
Im Zuge der Verabschiedung der Anfang 2020 in Kraft getretenen Novellierung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) wurde die Bundesregierung vom Deutschen Bundestag aufgefordert, in einer wissenschaftlichen Studie zu untersuchen, ob vor dem Hintergrund wachsender Angebote und unterschiedlicher Umsetzungsmodelle dualer Studiengänge „ein Anlass für Regelungsbedarf" herzuleiten ist und "in welcher Form dieser gegebenenfalls besteht.“ (Bundestagsdrucksache 19/14431).
Die Studie soll:
- eine aktuelle Standortbestimmung des dualen Studiums in Deutschland vornehmen,
- Transparenz über die heterogenen Umsetzungsmodelle dualer Studiengänge und dualer Studienangebote sowie über potenzielle Entwicklungsbedarfe herstellen,
- einen Überblick über länderspezifische Umsetzungsmodelle geben,
- förderliche Rahmen- und Gelingensbedingungen für die Etablierung, Umsetzung und Nutzung dualer Studienangebote identifizieren sowie
- Handlungsbedarfe ableiten.
Der Hintergrund der Studie ist hoch politisch: Seit geraumer Zeit wird insbesondere aus den Reihen der Gewerkschaften, aber auch aus den Reihen einiger Parteien die Qualität des Dualen Studiums offen angezweifelt - und dies obwohl die Zahlen eine klare Sprache sprechen: Mit sehr niedrigen Abbruchquoten (7% im Dualen Studium vrs. ca. 28% im "normalen" Bachelor-Studium) und hohen Übernahmequoten (laut BIBB über 90%) ist das Duale Studium ein Erfolgsmodell. Mit seinen zwei Lernorten Hochschule und Unternehmen und seiner hohen Praxisorientierung eignet es sich besonders gut zur frühzeitigen Fachkräftebindung. Die Vielfalt seiner Modelle - ausbildungsintegrierend und praxisintegrierend - spiegelt dabei die unterschiedlichen Bedarfe der beteiligten Unternehmen, Hochschulen, Studierenden und Regionen.
Die nun vorliegenden Zwischenergebnisse skizzieren das breite Portfolio, das die Studie abdecken will, und den avisierten Zeitplan. Darüber hinaus enthält der Zwischenbericht einige statistische Eckdaten, die allerdings nicht überraschen:
- 4,6% der Erstsemester studieren dual
- 86,3% der dualen Studiengänge zielen auf einen Bachelor-Abschluss
- 80% der dual Studierenden sind an einer FH/HAW eingeschrieben
- 81% der dualen Studiengänge werden von öffentlichen Hochschulen angeboten, 19% von privaten.
- Rd. 72% der dualen Studiengänge sind praxisintegrierend, rd. 42% (über 830 Studiengänge) können ausbildungsintegrierend studiert werden (einige bieten beide Möglichkeiten an).
Zu Ergebnissen aus den Befragungen und damit zu Aspekten wie Fachkräftebedarf, rechtliche Rahmenbedingungen, Zusammenarbeit der Kooperationspartner, Qualitätssicherung sagt der Zwischenbericht noch nichts, sondern verweist auf die finale Fassung.
Weiteres Vorgehen:
Die Gesamtstudie soll im April 2022 veröffentlicht werden. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen sich die Kultusministerkonferenz (KMK; Hochschulausschuss) und der Hauptausschuss das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), in dem Bund, Länder und Sozialpartner vertreten sind, auf gemeinsame Empfehlungen verständigen, die dem Deutschen Bundestag „im Frühjahr 2022“ vorgelegt werden sollen. Hier fällt auf, dass zunächst kein realistisches Zeitfenster für entsprechende Beratungen vorgesehen ist.