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Tarifrunde 2024: Gewerkschaft verursacht „Küstenschadenstage“
Lena Ströbele, Tarifverhandlungsführerin von NORDMETALL, hat sich kritisch zum für morgen geplanten sogenannten Küstenaktionstag der IG Metall geäußert.
„Schon jetzt sind in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie durch die Warnstreiks der Gewerkschaft seit Ende Oktober gut 36.000 Arbeitsstunden verloren gegangen. Allein der letzte sogenannte Küstenaktionstag hat während der Warnstreikphase vor zwei Jahren fast 114.000 Arbeitsstunden gekostet. Wenn die IG Metall Küste morgen wieder Produktionsausfälle in Millionenhöhe provoziert, dann ist das mitten in der Wirtschaftskrise unverständlicher denn je. ‚Küstenschadenstage‘ dieser Art brauchen wir gerade jetzt gar nicht“, so Ströbele. „Sie machen es auch nicht leichter, eine konstruktive Lösung im Tarifkonflikt zu finden.“
Die Arbeitgebervertreterin forderte die IG Metall auf, ihre überzogene Forderung angesichts der dramatischen Lage in der Metall- und Elektroindustrie zu reduzieren. „Auf sieben Prozent zu beharren, die schon bei ihrer Aufstellung im Frühsommer zu hoch waren, ist vor dem Hintergrund massiv geschrumpfter Auftragsbücher, stark steigender Kosten und anhaltend schlechter politischer Rahmenbedingungen sehr unklug. Wenn in Teilen der Industrie Personalreduzierungen bereits unumgänglich sind und sogar Werksschließungen wahrscheinlicher werden, dann droht dieser fatale Trend durch solche maßlosen Forderungen nur verstärkt zu werden. Sinnvoll wäre es, wenn die Gewerkschaft ihre Warnstreiks jetzt abbläst und stattdessen mit uns am 11. November in Hamburg die Verhandlungen zu einem vernünftigen Ergebnis bringt“, so Ströbele weiter, die auch Personaldirektorin der Lürssen-Gruppe ist. „Unser Angebot von plus 3,6 Prozent über 27 Monate, gepaart mit einer einmaligen überproportionalen Anhebung der Azubivergütung, einer Modifikation der Freistellungstage und der dauerhaften Festschreibung und Ausweitung der automatischen Differenzierung steht. Nicht auf der Straße, sondern am Verhandlungstisch stärken wir den Standort.“