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Tarifrunde 2024: NORDMETALL legt Angebot über 3,6 Prozent vor

NORDMETALL hat heute in der zweiten Verhandlungsrunde als erster Arbeitgeberverband der deutschen Metall- und Elektroindustrie der IG Metall Küste in Bremen ein Angebot vorgelegt. Es sieht eine Einkommenserhöhung von 3,6 Prozent vor.

Diese soll in zwei Stufen gezahlt werden: Zunächst werden die Entgelte zum 1.7.2025 um 1,7 Prozent angehoben, zum 1.7.2026 folgt eine weitere Anhebung um 1,9 Prozent. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von insgesamt 27 Monaten haben und am 31.12.2026 enden. Zusätzlich erklärt sich NORDMETALL in Abhängigkeit vom Gesamtpaket zu Gesprächen über eine einmalige überproportionale Anhebung der Azubivergütung sowie über eine Modifikation der Freistellungstage bereit. Um dieses Gesamtpaket realisieren zu können, braucht es gleichzeitig zwingend eine dauerhafte Festschreibung und Ausweitung der automatischen Differenzierung. Dieses Instrument wurde in den zurückliegenden drei Jahren sehr maßvoll genutzt und hat sich daher als sinnvoller Baustein einer verantwortungsvollen Tarifpolitik etabliert.

Lena Ströbele, NORDMETALL-Tarifverhandlungsführerin: „Wir haben heute ein klar beziffertes und strukturiertes Angebot unterbreitet, um die Tarifrunde voranzubringen und möglichst schnell abzuschließen. Unser Angebot ist ein Zeichen der Wertschätzung für die Beschäftigten auch in der Krise. Gleichzeitig liegen wir damit auf der Grenze dessen, was unsere Mitgliedsunternehmen in der Breite überhaupt verkraften können. Es müssen daher auch dauerhafte Lösungen für jene Betriebe gefunden werden, die keine solche Erhöhung bewältigen können.“ 
„Die lange Laufzeit von 27 Monaten ist nötig, um den Betrieben in schwierigen Zeiten wenigstens bei den Arbeitskosten maximale Planungssicherheit zu verschaffen", so die Arbeitgebervertreterin, die auch Personaldirektorin der Unternehmensgruppe Lürssen ist. 
„NORDMETALL und die IG Metall Küste sind sich einig darin, dass die Lage der Branche ausgesprochen kritisch ist. Viele Firmen können die schlechten Standortbedingen kaum mehr kompensieren, überdurchschnittlich viele sind inzwischen in der Insolvenz oder davon akut bedroht. 
Zudem denken mehr Firmen denn je über Produktionsverlagerungen ins Ausland nach. Wir als Tarifparteien müssen jetzt unseren Beitrag dazu leisten, diese Entwicklung zu stoppen. Mit dem frühen und sehr weit ausgereizten Angebot haben wir Arbeitgeber ein deutliches Signal gegeben, dass die Sozialpartner auch in schwierigen Zeiten zügig vertretbare Kompromisse finden können“, so die Verhandlungsführerin. Es müsse gemeinsames Ziel sein, den Standort zu stärken und den Flächentarif attraktiv zu halten. „Beide Seiten sind jetzt in der Verantwortung, die Verhandlungen sachlich zu führen und rasch zu einem guten Abschluss zu bringen“, mahnt Ströbele.

Die Gespräche sollen am 29. Oktober in Kiel fortgesetzt werden.