NORDMETALL-Präsident Lambusch zu Aktionstag und 24-Stunden-Warnstreiks.
Thomas Lambusch, Präsident von NORDMETALL, hat den heutigen Aktionstag und die angekündigten 24-Stunden-Streiks der IG Metall Küste als überflüssige Verschärfung des Tarifkonflikts bezeichnet: „Wer vernünftige Verhandlungen über moderne Flexibilisierungskonzepte und verantwortbare Lohnerhöhungen führen will, sollte die Gesprächsatmosphäre nicht unnötig belasten. Jeder Tag Produktionsausfall beeinträchtigt die Marktposition der norddeutschen Metall- und Elektro- (M+E) Industrie. Ganztägige Lahmlegungen verursachen in den Betrieben massive Kosten und senken den Spielraum für Lohnerhöhungen“, betont der Arbeitgeberpräsident.
Parallel zu den Demonstrationen der Gewerkschaft im Norden verhandeln die Tarifpartner in Baden-Württemberg heute weiter über eine Einigung. „Der Wille, am Verhandlungstisch Fortschritte zu machen, ist also da. Umso weniger Verständnis haben wir für die Eskalationsstrategie der Gewerkschaft“, so Lambusch. „Die M+E-Arbeitgeber haben ein respektables Angebot von zwei Prozent plus einer Einmalzahlung von 200 Euro vorgelegt, das in seiner Höhe den Abschlüssen in anderen Branchen gleichkommt“, so Lambusch weiter. „Angesichts der M+E-Lohnsteigerungen von fast 20 Prozent in diesem Jahrzehnt und einem Durchschnittslohn von fast 60.000 Euro jährlich sollte die IG Metall diese Offerte ernsthaft mit uns diskutieren, statt sie rundheraus abzulehnen.“
Der NORDMETALL-Präsident bekräftigt die Haltung der Arbeitgeber, dass die Gewerkschaftsforderung nach einer befristeten Arbeitszeitsenkung mit Rückkehrrecht in Vollzeit nur dann verhandelbar ist, wenn auch Regelungen für eine deutliche Ausweitung des Arbeitszeitvolumens gefunden werden: „Flexibilität darf in Zeiten von zunehmendem Fachkräftemangel und großem Auftragsdruck keine Einbahnstraße sein. Dass nur 13 Prozent unserer Mitarbeiter länger als 35 Stunden in der Woche arbeiten dürfen, obwohl viel mehr dies wollen, ist eine unnötige Quotierung von vorgestern“.