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Einigung im Norden - NORDMETALL und IG Metall Küste vereinbaren einheitliche Zuschläge für Nachtarbeit

Die Nachtarbeitszuschläge für die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie werden ab dem 1. April 2020 neu geregelt.

Die Beschäftigten in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwestlichen Niedersachsen erhalten dann für Arbeit zwischen 20 und 24 sowie zwischen 4 und 6Uhr einen einheitlichen Zuschlag von 25 Prozent, für die Zeit von 0 bis 4 Uhr von 35 Prozent. Darauf haben sich der Arbeitgeberverband NORDMETALL und die IG Metall Küste geeinigt.
Es ist der bundesweit erste Tarifvertrag, der die Zuschläge für Nachtarbeit auf eine rechtssichere Grundlage stellt, seit das Bundesarbeitsgericht die Unterscheidung zwischen regelmäßiger und unregelmäßiger Nachtarbeit für unrechtmäßig erklärt hat.

„Mit dem neuen Tarifvertrag erhalten unsere Mitgliedsfirmen und damit auch die Mitarbeiter Rechtssicherheit.“, so NORDMETALL-Verhandlungsführerin Lena Ströbele. „Gemeinsam mit der IG Metall haben wir tarifpolitische Handlungsfähigkeit bewiesen und auch ein Stück Vertrauen geschaffen. Das ist eine gute Grundlage, um die doppelte Herausforderung durch konjunkturelle Krise und Strukturwandel an der Küste gemeinsam anzugehen.“

„Mit diesem Ergebnis können wir mehr als zufrieden sein“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Die neuen Zuschläge bringen nicht nur mehr Geld ins Portemonnaie der vielen Beschäftigten, die in der Nacht arbeiten müssen, sie bringen zukünftig auch Rechtssicherheit für unsere Mitglieder. Die Einigung war nur auf Grund des Drucks aus den Betrieben möglich.“
Die von den Unternehmen zu tragende Kostensteigerung durch die neuen Zuschläge ist auf 0,2 Prozent der Entgeltsumme begrenzt. Fallen darüber hinaus gehende Kosten an, so können diese durch Anrechnung betrieblicher Leistungen und, wo diese nicht ausreichen, durch eine Verschiebung von Entgelterhöhungen oder eine Kürzung festgelegter Tarifbausteine erbracht werden. Diese Kostenkompensation ist in der Regel auf drei Jahre, bei besonders hoher Belastung auf bis zu fünf Jahre begrenzt.

Außerdem haben die Tarifparteien der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie ein weiteres Novum vereinbart: Ab dem 1. Januar 2021 können die Zuschläge auch in Zeit statt in Geld ausgezahlt werden. Dazu werden bis 30. September 2020 Eckpunkte für spezielle Arbeitszeitkonten vereinbart, die von den Betrieben freiwillig eingerichtet werden können.
„Das ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Zugewinn an Flexibilität und schafft eine Win-Win-Situation für Betriebe und Beschäftigte: In einer Flaute können die einen ihre Kostenbelastungverringern und die anderen ihre Einkommen sichern und verstetigen“, so NORDMETALL-Verhandlungsführerin Ströbele.

„Die Wahlmöglichkeit zwischen Geld oder mehr Zeit wird immer wichtiger. Persönliche und betriebliche Gründe müssen bei der Gestaltung der Arbeitszeitkonten gleichberechtigt sein“, ergänzte IG Metall-Bezirksleiter Friedrich.

Der Tarifpolitische Ausschuss von NORDMETALL hat dem Verhandlungsergebnis am Montag bereits zugestimmt. Über die Annahme entscheiden die Mitglieder des Arbeitgeberverbands spätestens am 28. Februar.
Die IG Metall Küste legt das Ergebnis am 20. Februar ihrer Tarifkommission zur Abstimmung vor.

Kontakt zu den Pressestellen:

Heiko Messerschmidt, IG Metall Küste
IG Metall Bezirk Küste
Kurt-Schumacher-Allee 10 – 20097 Ham-burg
Tel.: 040 / 280090-43 – Mobil: 0160 - 533 11 80
heiko.messerschmidt@igmetall.de
www.igmetall-kueste.de

Alexander Luckow, NORDMETALL
NORDMETALL Verband der Metall- und Elektroindustrie e.V.
Kapstadtring 10 – 22297 Hamburg
Tel.: 040 / 6378-4231 – Mobil: 0172 – 260 50 39
luckow@nordmetall.de
www.nordmetall.de