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Standortumfrage: Nur in Schleswig-Holstein sind mehr als die Hälfte der Industrieunternehmen mit der Landesregierung zufrieden
57 Prozent der Industrieunternehmen in Schleswig-Holstein sind zufrieden mit der Arbeit der schwarz-grünen Landesregierung, vor acht Jahren äußerten sich 58 Prozent positiv.
Eine negative Bewertung erhält das Kieler Kabinett unter Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) von 43 Prozent der Industrieunternehmen, vor acht Jahren waren es 42 Prozent. Die neuen Werte sind Ergebnis einer Umfrage der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD, die im Januar 2025 unter 279 Industriebetrieben mit rund 125.000 Beschäftigten im gesamten Norden durchgeführt wurde (davon in Schleswig-Holstein: 90 Unternehmen mit rund 28.000 Beschäftigten).
Bei den Erhebungen in den vier anderen norddeutschen Bundesländern erreichte der Bremer Senat die schwächste Bewertung mit nur zwölf Prozent Zustimmung, die zweitbeste die niedersächsische Landesregierung mit 35 Prozent.
„Nur in Schleswig-Holstein als einzigem der fünf norddeutschen Bundesländer ist die Mehrheit der Firmen mit der Regierungsarbeit zufrieden. Das ist ein gutes Zeugnis für Daniel Günther und sein Kabinett, besonders weil die Gesamtwertung ähnlich gut ausfällt, wie vor acht Jahren. Die Ergebnisse unserer Umfrage sind aber auch ein lauter Weckruf an die Regierungen in Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern, sich viel stärker um die Belange der Wirtschaft zu kümmern, wenn Standorte erhalten, Arbeitsplätze gesichert und Neuansiedlungen gefördert werden sollen“, mahnt der Hauptgeschäftsführer der beiden Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD, Dr. Nico Fickinger.
Drastisch gestiegen ist gegenüber der identischen Befragung aus dem Jahr 2017 in Schleswig-Holstein die Zustimmung zur Umweltpolitik der Landesregierung (von 31 auf 69 Prozent). Die Zustimmung zur Verkehrspolitik hat dagegen deutlich abgenommen (von 55 auf 26 Prozent), ebenso zur Wirtschaftspolitik (von 71 auf 55 Prozent), zur Arbeitsmarktpolitik (von 61 auf 46 Prozent) und zur Energiepolitik (von 47 auf 38 Prozent).
Am größten ist unter den Unternehmern im Norden die Unzufriedenheit mit den Bahnverbindungen (58 Prozent), dem Mobilfunknetz (42 Prozent), und dem Zustand der Brücken und Tunnel (42 Prozent). Die wichtigste Forderung an die Landesregierung ist aus Sicht der Betriebe der Bürokratieabbau („sehr wichtig“ 64 Prozent, im gesamten Norden 70 Prozent), die Modernisierung von Schulgebäuden und Lehrmitteln (45 Prozent, wie im gesamten Norden), die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren (42 Prozent, im gesamten Norden 61 Prozent) und die bessere Koordination öffentlicher Baustellen (33 Prozent, im ganzen Norden 40 Prozent). Wichtig ist den Befragten auch die umfassende und schnelle Integration von Migranten und Geflüchteten (34 Prozent, im ganzen Norden 31 Prozent).
Dr. Nico Fickinger beglückwünscht die schwarz-grüne Landesregierung zu den guten Werten, sieht aber durchaus noch Luft nach oben: „Schleswig-Holstein muss mit dem nächsten Bundesverkehrsminister dringend an der Verbesserung seiner Bahninfrastruktur arbeiten. Auch im hohen Norden muss der Bürokratieabbau noch intensiver angegangen werden. Und bei allen Sparzwängen darf die Landesregierung die Erneuerung von Schulgebäuden sowie von Straßen und Tunneln nicht aus dem Blick verlieren.“
Der NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer weiter: „Der drastische Gewinn an Zustimmung für die Umweltpolitik im Lande ist bemerkenswert und dürfte auf den konsensualen Stil der Landesregierung in diesem Politikfeld zurückzuführen sein. Dass eine solche Politik auch mit der Unterstützung der großen Mehrheit der Unternehmen eines Bundeslandes gemacht werden kann, ist ein besonders erfreuliches Ergebnis.“