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Rückgang der Fachkräftelücke auf dem MINT-Arbeitsmarkt

Die wichtigsten Erkenntnisse des MINT-Frühjahrsreports 2020 in Kürze.

Im Auftrag von BDA, BDI, Gesamtmetall und der Initiative "MINT Zukunft schaffen" erstellt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln halbjährlich im Frühjahr und Herbst ein MINT-Reporting zu Angebot und Nachfrage auf dem MINT-Arbeitsmarkt sowie Kennzahlen zur MINT-Bildung.

Wir haben für Sie die wichtigsten Erkenntnisse des Reportings zusammengefasst.

  • Den Unternehmen fehlten im April 2020 insgesamt 152.600 MINT-Arbeitskräfte. Im Vergleich zum Frühjahr 2019 stellt dies einen Rückgang von 51 % dar. Dies ist der höchste Rückgang innerhalb eines Jahres seit Beginn der Aufzeichnungen.
  • Ein besonders starker Rückgang der Fachkräftelücke ist bei den stark mit der Produktion verbundenen MINT-Fachkräften zu verzeichnen, wohingegen bei MINT-Expertentätigkeiten, die stärker auch in Forschungs- und Entwicklungsbereichen verankert sind, der Rückgang vergleichsweise gering ausfällt. Ein deutlicher Rückgang lässt sich zudem insbesondere bei den Berufen aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau und der Metallverarbeitung feststellen.
  • Immer mehr deutsche Unternehmen verfügen über ein datengetriebenes Geschäftsmodell und ein Großteil der Unternehmen kann die Umsätze auf diese Produkte oder Dienstleistungen zurückführen. Durch diese Geschäftsmodelle entsteht u.a. ein hoher Bedarf an IT-Fachkräften.
  • Innerhalb der MINT-Expertenberufe ist die größte prozentuale Beschäftigungszunahme bei den IT-Expertenberufen zu verzeichnen (+ 81,2 %). Bei den MINT-Spezialistenberufen kann dagegen im Bereich der mathematisch-naturwissenschaftlichen Berufe der größte prozentuale Zuwachs an Beschäftigung festgestellt werden (+20,6 %).
  • Der Anteil der MINT-Beschäftigten mit Migrationshintergrund ist in den letzten Quartalen deutlich gestiegen. Allein zwischen dem dritten Quartal 2016 und dem dritten Quartal 2019 hat die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in MINT-Berufen in dieser Personengruppe von 8.042 auf 36.421 und damit um 28.379 Personen zugelegt.
  • Der Anteil älterer Beschäftigter an allen MINT-Arbeitnehmern ist im Bundesdurchschnitt zwischen dem vierten Quartal 2012 und dem dritten Quartal 2019 von 15,1 % auf inzwischen 20 % gestiegen.
  • Frauen sind nach wie vor in den MINT-Berufen deutlich unterrepräsentiert. Zwischen dem vierten Quartal 2012 und dem dritten Quartal 2019 konnte der Anteil der Frauen in MINT-Berufen im Bundesdurchschnitt nur leicht von 13,8 % auf 15,2 % erhöht werden.
  • Um zukünftig weiterhin den MINT-Nachwuchs zu sichern, ist eine der wichtigsten Handlungsdevisen die Digitalisierung des Bildungssystems. Gerade zu aktuellen Corona-Krisenzeiten ist dies noch einmal besonders deutlich geworden.

Den vollständigen MINT-Frühjahrsreport 2020 finden Sie hier.